Glasberg
Krimi-Debüt: Nicht jeder findet's prickelnd
Weidener Lehrer Raimund A. Mader schreibt Roman "Glasberg" - Seltsame Parallelen
zur Realität
Weiden. (ca) Spätestens auf Seite 12 zieht's dem kundigen Weidener Leser die Schuhe aus.
Da treibt es doch der fiktive Bundestagsabgeordnete Leo Güllner mit der Frau seines
politischen Mentors Zeller. Diese ist "ohne jegliche Hemmungen und dankbar für die
außergewöhnlichsten Wünsche und Perversionen" des Abgeordneten, der - rein zufällig -
sein Büro auf der Allee hat.
Und so wundert es kaum, dass der erfundene Abgeordnete Güllner zehn Seiten weiter vor dem
Bürgerbüro hinterrücks ermordet wird. Natürlich nicht, ohne dass ihm vorher noch der "heiße
Urin die Beine hinunterläuft und der ekelerregende Gestank seiner Gedärme in seine Hosen
ergießt". Das "hässliche Loch in seiner Schädeldecke" ist nichts gegen den Zustand, in dem
seine Tochter unweit seiner Leiche gefunden wird: die Beine gespreizt und den Unterkörper
entblößt. Im Dachgeschoss stößt die Polizei auf eine Sado-Maso-Kammer: "Güllners privater
Lusttempel."
Was sich hier auf den ersten Seiten so makaber anlässt, ist der Erstlingskrimi von Raimund A.
Mader, Lehrer für Deutsch und Englisch am Augustinus-Gymnasium. Titel: "Glasberg" ...
Der Neue Tag, Weiden vom 30.08.2008